Unser Smart- Gardening
Project.

Immer frische Kräuter zum Kochen zur Verfügung zu haben, ist für mich besonders wichtig. Sie geben jedem Gericht, das gewisse Etwas. Als wir dann in eine Wohnung, ohne Balkon, gezogen sind, mussten wir uns daher etwas überlegen. Unser "Smart-Gardening Project" wurde geboren.

urban Gardening.

Wenn man auf dem Land wohnt und einen eigenen großen Garten zur Verfügung hat, ist es meist kein Problem immer Zugang zu frischen Kräutern, aus Eigenanbau, zu haben. Wenn man selbst keine Kräuter anbaut, dann wird man vom Nachbarn oder von Freunden versorgt. 

Das Leben in der Stadt oder auch in Wohnungen ohne Balkon oder Garten bietet diesen Vorteil leider nicht. Wer sich also nicht mit Kräutern in Plastiktüten, die nicht besonders lange frisch bleiben oder einem Kräuterstrauch aus dem Supermarkt, dessen Lebenserwartung auch nicht gerade hoch ist, zufriedengeben möchte, muss kreativ werden. Das war auch unser Gedanke, deshalb haben wir uns mit “Urban Gardening / Smart Gardening” auseinandergesetzt. 

Der ursprüngliche Gedanke des “Urban Gardening” ist es, städtische Flächen zu nutzen, um Gemeinschaftsgärten anzulegen. Diese Stadtgärten sollen keine privaten Gräten sein, sondern ein Gemeinschaftsgut, für alle Mitwirkenden. Das ist sowohl sinnvoll für die Gemeinschaftsbildung unter den “Gärtnern”, aber bringt auch das Thema Nachhaltigkeit, in den Vordergrund. Außerdem ist es für jede Stadt ein toller Effekt, wenn sie dadurch etwas “grüner” gestaltet wird. 

Auch “Vertical Farming / Gardening” ist ein Trend in Städten. Hierbei wird weniger die Fläche, sondern eher die Höhe genutzt, für den Anbau von Pflanzen. Diese Version ist deutlich platzsparender und somit oft realistischer, in Großstädten. 

 

Smart-Garden Technologien.

Viele große Technikfirmen haben sich wohl von diesen Trends inspirieren lassen und spezielle Technologien für zu Hause entwickelt. Somit soll es für jeden möglich sein, im Indoor Bereich, die eigenen Kräuter unter speziellem Licht zu züchten. Techniken für Smart-Garden Systeme, wie “Click and Grow” oder “SmartGrow” von namhaften Unternehmen, haben uns wiederum für eine Eigenbauvariante inspiriert. 

Das Prinzip dieser Indoor Plant Boxen ist es, dass sich die Pflanzen, durch spezielle Einsätze, ihr benötigtes Wasser selbst ziehen können. Gießen ist nicht nötig – es muss nur der Wassertank nachgefüllt werden, sobald die Pflanzen alles verbraucht haben. Das ist weniger Arbeit für die Nutzer, aber auch besser für die Pflanzen, da diese somit nicht über- oder unterversorgt werden können, mit Wasser. Durch spezielles LED-Licht soll die Anzucht beschleunigt werden. 

Unsere Eigenbau-Variante.

Lange haben wir überlegt, ob wir uns einen solchen Smart-Garden zulegen sollen, diese sind jedoch nicht gerade günstig, vor allem wenn man eine entsprechende Größe möchte. Wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir ein solches Prinzip nachbauen können, ohne großen Kostenaufwand. 

Hier ein Bild von der fertigen Variante: 

Die einzigen Teile, die wir uns dazu gekauft haben, von einem original Smart-Garden System, sind die kleinen weißen Einsätze – die Plant Cups. Wir haben diese von der Marke Click & Grow* (https://eu.clickandgrow.com/collections/accessories), da diese für unser System am besten gepasst haben. Andere Techniken gehen da anders vor, bzw. verwenden andere oder keine Plant Cups. Da musst Du einfach etwas recherchieren, was hier für Dein System am besten passen würde. Einzelne Zubehör-Teile sind preislich dann meist auch ganz in Ordnung. 

Zusätzlich haben wir uns bei Amazon* dann noch passende LED-Lampen gekauft. 

Die Holzlatten hatten wir noch übrig und die Gläser mit Schraubverschluss haben wir gesammelt, immer wenn wir eines geleert haben (#upcycling). Hier ergibt es Sinn, dass alle Gläser gleich sind, dann sieht das ganze System am Ende einheitlich aus. 

Wie sind wir also vorgegangen:

In die Schraubdeckel haben wir Löcher in der Größe der Plant-Cups geschnitten, hierfür haben wir eine Lochsäge benutzt. Anschließend wurden die Deckel an den Unterseiten der Holzlatten angebracht, die ebenfalls mit Löchern, in derselben Größe versehen wurden. Somit ist es möglich, die Gläser (mit Wasser) an die Holzlatten zu schrauben. Dann einfach die gekauften Plant-Cups einsetzten, und diese mit Erde und beliebigen Samen, bestücken. 

Da wir gerne viele Kräuter haben, haben wir das ganze als Regal-System aufgebaut (siehe Bild). Wir haben den Vorgang einfach ein paar mal wiederholt und am Schluss alle Querlatten (inkl. der Plant-Cups und Gläser) an eine senkrechte längere Holzlatte gehängt. Hier sollten am besten Scharniere zum Einhängen verwendet werden, da somit die Querlatten auch wieder aus dem Regal-System ausgehängt werden können. Dies bietet einiges mehr an Flexibilität, als wenn alles fix verschraubt wird.

Du kannst hier ganz kreativ sein und das System genau Deinen Bedürfnissen anpassen. Ein bisschen handwerkliches Geschick ist natürlich gefragt, ich hatte hier glücklicher weiße die Hilfe von meinem Freund Matze, der diese Idee auch maßgeblich hatte. 🙂 

 

*keine Werbung.

Die Anzucht.

Als wir unseren Smart-Garden zum ersten Mal bepflanzt haben, hat es nicht so richtig funktioniert und die Kräuter sind kaum oder gar nicht gewachsen. In unserem Fall lag es an den LED-Lichtern, diese sind wohl zu schwach für die Aufzucht. 

Daher haben wir die ganz frisch gepflanzten Samen erst mal am sonnigen Fensterbrett angezogen, da die Sonne natürlich nochmals eine ganz andere Kraft hat. Sobald die Kräuter dann sprießen, reichen auch die LED-Lampen. Also entweder Du hast ein schönes sonniges Plätzchen in der Wohnung, für die Anzucht oder die LED-Lampen müssen entsprechend Power haben. Die Lampen haben bei uns eine Zeitschaltuhr, somit bekommen die Pflanzen auch entsprechend viel Licht am Tag (auch an regnerischen Tagen). 

Wir haben unsere Plant-Cups alle mit Küchenkräutern wie Basilikum, Salbei, Petersilie und Minze gefüllt. Diese verwenden wir am liebsten zum Kochen und brauchen davon auch entsprechende Mengen. 

Ich schätze es würde aber auch mit anderen Pflanzen funktionieren, wie z.B. Chilis, Frühlingszwiebeln oder vielleicht auch Blumen, zur Deko. 

Hier kannst Du auch einfach etwas herumprobieren. Oft spielt auch das Klima in der Wohnung eine Rolle, wie gut oder schlecht die Pflanzen wachsen. 

Fazit:

Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn die Anzucht nicht auf den ersten Versuch geklappt hat. Die Pflanzen sind relativ schnell gewachsen und seit dem haben wir auch kein einziges Mal mehr Kräuter zum Kochen kaufen müssen. Das spart Geld und ist auch um einiges nachhaltiger und umweltfreundlicher. 

Was brauchst du alles - Zusammenfassung.

Holzlatten

Leere Gläser mit Schraubverschluss

Plant-Cups 

LED-Lampen mit Zeitschaltuhr 

evtl. Scharniere 

Lochsäge / Akkuschrauber / Schrauben / Stichsäge

Pflanzenerde oder Pflanzen Anzucht-Erde

Samen 

 

& etwas handwerkliches Geschick 😉

 

Viel Spaß bei deinem “Smart-Gardening Project”. 

 

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